2022 war ein schwieriges, verlustreiches Investmentjahr. Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine zerstörte die europäische Friedensordnung und die gewachsenen wirtschaftlichen Beziehungen. In China bremste das Corona-Virus und der politische Umgang damit auch im dritten Jahr der Pandemie die Wirtschaft aus. Die Inflation kehrte unerwartet stark zurück und erreichte Niveaus, die es seit Jahrzehnten nicht mehr gab. Darauf reagierten die Notenbanken (FED, EZB, BoE, u.a.) nach Jahren ultralockerer Geldpolitik mit zahlreichen Zinsanhebungen. Der Zinsschock traf die Börsen mit Wucht: An den Anleihemärkten erlitten Rentenpapiere insbesondere mit langen Laufzeiten hohe Kursverluste historischen Ausmasses, über welche in den Medien kaum berichtet wurde. An den Aktienmärkten verloren nahezu alle Regionen, insbesondere traf es zinsempfindliche Wachstums- und Technologiewerte. Stabiler halten konnten sich Unternehmen aus den Sektoren Öl, Gas und Waffen.
Anleihen und Gold
Der Rex Performance Index (REXP) für gemischte Laufzeiten von 1-10 Jahren erzielte in 2022 einen negativen Ertrag in Höhe von -12,82%. Der Bund-Future, Gradmesser für die Kursentwicklung deutscher Bundesanleihen mit 10 Jähriger Laufzeit an den Terminbörsen, verzeichnete für das Jahr einen Verlust von 22,5% Prozent.
Globale Anleihen gemessen am Bloomberg Global Aggregate Bond Index in Euro schlossen mit -15,3% deutlich negativ ab. Staatsanleihen der Eurozone gemessen am Barclays Euro-Aggregate Treasury Index verloren rund 18,4%. Eine Feinunze Gold veränderte sich im Vergleich zum Vorjahr im Wert in USDollar nicht. In Euro stieg der Wert des Goldpreises um rund 6%. Der US$ stieg im Jahr 2022 gegenüber dem Euro um 5,9%, so dass am Jahresende nur noch 1,07 Dollar für einen Euro bezahlt wurden. Exkurs: Kryptowährungen verloren in 2022 rund 40-60% Ihres Wertes.
Unternehmensbeteiligungen (Aktien)
Weltweit aggregiert und gemessen am MSCI World in Euro verloren die Unternehmenswerte rund 13%, in US Dollar 18%. Europäische Anleger konnten hier vom schwachen Euro profitieren und die Verluste fielen etwas geringer aus. Die von der Kapitalmarktgewichtung größte Börse USA verlor gemessen am S+P 500 in Euro 13,4% an Wert. In Europa entwickelten sich die großen Unternehmen des Euro Stoxx 50 mit -11,7%. Der deutsche Leitindex DAX für die größten Unternehmen in Deutschland verlor 12,3%, mittelgroße Unternehmen gemessen am MDAX sanken um 28,5%. Die Unternehmenswerte in Schwellenländern verloren gemessen am MSCI Emerging Markets in Euro 14,4%, wobei es große regionale Unterschiede in den Märkten gab (von Brasilien +4,7% und Indien +4,4% bis China mit -15,5% und den zentraleuropäischen Aktienmärkten -23,2% (CECE Index). Russische Aktien wurden vom Handel ausgesetzt bzw. mit hohen Wertabschlägen notiert).
Hinweis:
Indizes MSCI World, S+P 500, Stoxx Europe 50, DAX und MSCI Emerging Markets jeweils mit Berücksichtigung der Dividenden.